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Oramus Offline



Beiträge: 207

04.06.2012 22:31
2009 Der sterbende Schwan von Urberach Antworten

"Der sterbende Schwan" von Urberach
Die Figur des sterbenden Schwans lehnt sich an das Ballett Schwanensee von Pjotr Iljitsch Tschaikowski an: Odile/Odette, eine als Schwan verzauberte Prinzessin, opfert sich dort für ihren Prinzen Siegfried. Als weitere Quelle wird oft das Gedicht The dying Swan (1830) von Alfred Tennyson genannt.

Schön wäre es gewesen, wenn wir hier von einem Ballett auf einer Bühne sprechen könnten! Weit gefehlt. Es handelte sich eher um ein Drauer(schau)spiel in Urberach.
Es ging um die einsame Schwanen-Dame "Gretel" (irgendwann gab es auch einmal einen Partner names "Hänsel", der angezündet wurde und somit ums Leben kam) auf dem kleinen Teich an der S-Bahn-Station, an dem viele Menschen, z. T. mit ihren Enkelkindern oder Hunden, tagtäglich vorbeilaufen. Sicherlich haben sich auch viele an der Schwänin erfreut, wenn sie im Sommer auf dem Wasser majestätisch dahin schwamm. Doch jetzt im Winter kümmerten sich nur wenige darum, ob sie überleben kann. Ihr wurde nämlich von der Stadt das Wasser abgelassen und somit saß sie nun im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen. Die kleine Insel bot ihr zwar Lagerstätte - allerdings auf hartgefrorenem blanken Boden ohne wärmendes Stroh - aber keine Nahrung mehr. Die hingeworfenen Brötchen und Brote hätten sie umbringen können, denn wenn sie kein Wasser zusätzlich aufnehmen kann, wär sie daran erstickt. "Gretel" benötigte also wässerige Nahrung angereichert mit Kraftfutter. Bei den Frosttemperaturen jedoch auch ein unmögliches Unterfangen, denn wenn sie es nicht sofort aufnahm, gefror es.

Alles in allem kein Zustand in dem man dieses arme Tier sich selbst überlassen durfte. Wo waren die zuständigen Mitarbeiter der Stadt???

Als die Tierhilfe von Frau W. am 30.12.08 angerufen wurde mit der Bitte zu helfen, versuchten wir im Kreishaus in Dietzenbach noch die untere Naturschutzbehörde zu erreichen, leider ohne Erfolg. Frau W. traf sogar den Bürgermeister der Stadt Rödermark, Roland Kern, und sprach ihn auf den Schwan an. Er könne schließlich keine Heizung für den Weiher einbauen lassen! Ansonsten hatte er es eilig, zu einer anderen Veranstaltung zu kommen!

Aus Sorge, dass Schwanendame "Gretel" - die schon betagte 20-25 Jahre alt sein soll - verhungern oder anfrieren könnte, vielleicht auch Opfer des Funchses würde, der nun nicht von einem Wassergraben aufgehalten wird, fingen wir sie noch am 31.12.08 ein und verbrachten Sie in einen kleinen Stall. Hier saß sie nun warm auf Stroh und bekam ausreichend Futter.

Am 02.01.09 konnten wir sie allerdings an den Verein Wildtierfreunde e.V. in Hanau übergeben, die für "Gretel" eine ihren Bedürfnissen gerecht werdende Pflegestelle bieten werden. Bevor diese sie nun mitnahmen, stellten wir sie der Tierärztin Dr. med. vet. Heike Paul in Hanau vor, die sich von dem Allgemeinzustand des Tieres überzeugte.

Wir bedanken uns recht herzlich für diese Hilfe und verweisen gerne darauf, dass auch der Verein Wildtierfreunde förderungswürdig und gemeinnützig anerkannt mit ehrenamtlichen Helfern arbeitet (Frankfurter Sparkasse, Kto. 200154303, BLZ 50050201).

Auch den Helfern aus unseren eigenen Reihen möchten wir ein großes Lob und Dank aussprechen. Es war ein spontaner, beispielhafter Einsatz.

Angefügte Bilder:
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